Ein Stadtbummel durch Bremen

20.09.2014

Diesmal sollte es eine Stadtwanderung geben: in Bremen. Vor einiger Zeit hatte mir Detlev aus Bremen (über Opa Marine verwandt) seine Telefonnummer gegeben mit dem Hinweis doch bitte anzurufen, wenn wir mal in der Nähe wären. Genau das habe ich dann getan. Doch, so ein Pech! Detlev wollte am Montag umziehen und war total im Umzugsstress. Wie schade! Er hat sich aber meine Telefonnummer geben lassen und wollte sich nochmal melden, vielleicht klappt es ja doch noch.

Wir sind erst recht spät losgekommen und haben als Adresse einen Parkplatz in der Nähe des Zentrums in das Navi eingegeben. Gott sei Dank war die Autobahn nach Bremen endlich fertig, lange Staus blieben uns daher erspart. Allerdings kamen wir erstmal kaum auf die A7, denn da war es noch voll. Am Parkplatz angekommen dann die Enttäuschung: es handelte sich um einen Kurzparkplatz und wir hatten ja eigentlich vor länger als 30 Minuten zu bleiben. Etwas ratlos standen wir vor dem Parkautomaten, als uns ein Obdachloser ansprach. Er zeigte uns einen unschlagbar günstigen Parkplatz ganz in der Nähe und erhielt dafür von uns einen „Finderlohn“. Vorbei am Überseemuseum und am Hauptbahnhof ging es in Richtung City. Der große Platz vor dem Bahnhof mit den vielen Gleisen der Straßenbahn wirkt etwas unübersichtlich und unfertig. Drogenhändler sind selbst für uns erkennbar. Doch bald erreicht man die erste Fußgängerpassage. Es war unglaublich voll. Gut, es war Samstag, aber so viele Menschen hatten wir irgendwie nicht erwartet.

PhotoGrid_1413902084212

Da es bereits wieder Mittag war und wir Hunger hatten, haben wir am Markt – Bremens guter Stube – im „Beck’s Bistro“ etwas gegessen. Wir hätten gerne draußen in der Sonne gesessen, aber eine große Gruppe saß da, die furchtbar laut war und alle haben geraucht. Da sind wir dann doch lieber rein gegangen. Das Beck’s Bistro ist in einem alten Gebäude, aber gar nicht altmodisch. Es ist eher modern gemütlich. Hier erreichte uns auch Detlevs Anruf: Er hatte noch etwas in Bremen zu erledigen und wollte uns danach am Roland treffen – perfekt!

Wir sind dann nach dem Essen, bei wunderbarem Wetter über den Markt geschlendert und haben die Sehenswürdigkeiten – zumindest von außen – besichtigt. Eine Stunde hatten wir Zeit, bis wir Detlev treffen würden. Rathaus, Roland, Liebfrauenkirche, Haus der Bürgerschaft, Bremer Stadmusikanten und viele mehr befinden sich alle am Markt. Den Roland kann man gar nicht übersehen, aber die Statue der Bremer Stadtmusikanten mussten wir suchen. Ich hatte sie viel größer in Erinnerung, aber da war ich ja noch Kind. Für Führungen war keine Zeit, aber in die Liebfrauenkirche sind wir hinein gegangen. Sie war die erste Kirche außerhalb des Dombezirks und ist die zweitälteste Kirche der Stadt. Um 1230 wurde die Kirche als Kirche des Rates erbaut. Sie ist ein Zeichen der Bremer Unabhängigkeit von der bischöflichen Macht. Selbstbewusst waren sie ja. Sehr sehenswert sind auch die bunten Fenster, Fotos können das nicht einfangen.

PhotoGrid_1413902363961 PhotoGrid_1413902469866

Pünktlich waren wir am Roland und Detlev war auch schon da. Nach der Begrüßung sind wir erstmal in die Kaffee-Mühle gegangen um dort bei Kaffee und Kuchen ein bisschen zu schnacken. Die Kaffee-Mühle ist die letzte von sechs Windmühlen in den Bremer Wallanlagen. Schnell haben wir erfahren, warum es so voll in der Stadt war: es war Maritime Woche…

PhotoGrid_1413902712394

Zum krönenden Abschluss haben wir dann von Detlev noch eine schöne Stadtführung bekommen. Böttcherstraße, Schlachte und Schnoor haben wir uns erlaufen.

Die Böttcherstraße, so wie sie heute aussieht, verdanken wir wohl dem Mäzen Ludwig Roselius. Er hat nicht nur den koffeinfreien Kaffee (HAG) und Kaba erfunden, sondern hatte auch ein Händchen für Kunst und Architektur. Es finden sich viele Kunstwerke wie der Sieben-Faule-Brunnen, das Relief „der Lichtbringer“ und ein Glockenspiel. Außerdem noch ein Museum, das Paula Modersohn-Becker gewidmet ist.

Der Schnoor ist das älteste Stadtviertel Bremens. Hier ist es eng und verwinkelt. Es gibt hübsche kleine Läden, Restaurants und Cafés. Wie an einer Schnur (Schnoor) reihen sich die Häuser aneinander. Man kann hier stundenlang bummeln und in Fenster gucken.

Die Schlachte ist Bremens maritime Ausgehmeile direkt an der Weser. Und hier tobte dann auch ganz besonders das Leben. Eine Fressbude reihte sich an die andere. Dazwischen immer wieder Getränkestände und Menschen, Menschen, Menschen. Auf der Weser waren viele große und kleine Schiffe unterwegs und alle paar Meter schallte einem andere Musik in die Ohren.

Detlev hat viel erklärt und wir hatten einen wunderschönen Nachmittag. Zum Schluss hat er uns noch bis zu unserem Auto gebracht und ist dann selber mit der Bahn nach Hause gefahren. Bremen müssen wir unbedingt mal wieder besuchen. Immerhin war Opa Marine ja Bremer… Und jetzt noch ein paar Fotos:

20140920_183502 20140920_183313 20140920_183144 20140920_183139 20140920_182425 20140920_181348 20140920_181153 20140920_181139 20140920_181107 20140920_180809 20140920_180745 20140920_180637 20140920_180623 20140920_180328 20140920_175617 20140920_175503 20140920_174947 20140920_174337 20140920_173521 20140920_173450 20140920_173446

This entry was posted in Wanderungen and tagged , , , , . Bookmark the permalink.

Kommentar verfassen