Heute waren wir alle doch noch etwas erledigt. Sogar Alex wirkte heute etwas lustlos. Eigentlich hatte er entschieden, dass wir heute ins Salzbergwerk gehen sollten, aber dafür war das Wetter viel zu gut. Nachts hatte es zwar ein paar Tropfen geregnet und es sah morgens auch noch etwas trüb aus, aber es sollte trocken und warm bleiben.
Etwas womit sich auch Alex anfreunden konnte, war ein Besuch auf der Burg Hohenwerfen. Da waren wir zwar schon mal, aber das macht ja nix. Irgendwie lieben wir diese Wiederholungen. Recht spät ging es dann los Richtung Hohenwerfen.
Vorher wollten wir aber noch einen Abstecher zur Wallfahrtskirche Maria Gern machen. Da wollten wir eigentlich durch die Almbachklamm hinwandern, aber das hat bisher nie geklappt – dann also mit dem Auto. Vor Berchtesgaden biegen wir links auf eine bergauf führende Landstraße ab. Die Straße bietet wunderschöne Ausblicke auf die Bergwelt und ich muss aufpassen, dass Sascha den Blick nicht zu sehr von der Straße nimmt. Wenn Gegenverkehr kommt, ist kaum Platz für beide Autos.
Mit dem Auto ist die kleine Kirche schnell erreicht. Einige wenige Parkplätze findet man direkt am Fuße der Kirche, die etwas erhöht steht. Maria Gern wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Ich hatte sie mir immer etwas größer vorgestellt und auf den Bilder wirkt sie größer als sie ist.
Der Innenraum ist reich verziert. Man kommt aber nur in eine Art Vorraum und kann sich nicht auf die Bänke setzen. Ein großes schmiedeeisernes Tor mit Goldverzierung versperrt den Weg.
Jetzt aber schnell weiter nach Hohenwerfen. Die Burg liegt in Österreich, also mussten wir noch kurz an einer Tankstelle eine Vignette für die Autobahn kaufen. Das junge Mädel in der Tankstelle war ziemlich mundfaul, um nicht zu sagen unfreundlich. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten und da im Navi „Mautstraßen meiden“ angewählt war sind wir erstmal über die mautfreie Landstraße gefahren.
Schon von weitem konnten wir die Burg hoch auf dem Berg thronen sehen. Leider gibt es hier nicht viele Fotos, da wir ja schon da waren. Vielleicht finde ich noch welche vom letzten Jahr, damit man einen Eindruck bekommt. (Dafür mache ich dann einen eigenen Post.)
Auf die Burg kommt man entweder zu Fuß oder mit einer Art Fahrstuhl. Wir wählten die bequeme Variante. Für alle drei kostete der Spaß EUR 33,00. Da drin ist die Führung, der Fahrstuhl und die Flugschau. Auf die Führung wollten wir aber diesmal verzichten und lieber nur die Flugschau sehen und etwas in der Taverne essen. Denn es war schon wieder Mittagszeit und alle waren hungrig.
Diesmal hat es zwar nicht wie im letzten Jahr geregnet, aber dafür kamen wir uns vor wie an der Nordsee. Es war richtig stürmisch da oben. Das ganze bei ca. 22°C und Sonne.
In der Taverne hatten wir ein erstaunliches Erlebnis. Die Kellnerin bemerkte unser stilles Kind und freute sich für uns. Sie hatte heute schon ganz andere Kinder erlebt. So etwas hören wir eher selten, aber es stimmte, Alex war ausnehmend ruhig und artig.
Nach dem Essen ging es in den Innenhof der Burg. Dort finden sich Rasenflächen und flache Bänke, Beete und Bäume. Ein richtiger Garten. In diesem Hof finden die Greifvogelvorführungen statt. Ich liebe diese Tiere und könnte ihnen den ganzen Tag beim fliegen und jagen zusehen. Mein größter Traum ist einmal einen Adler auf der Hand halten zu dürfen. In dieser Kulisse, mit der Burg und den Bergen als Bühne, ist es besonders schön. Wir hatten in weiser Voraussicht eine Decke dabei. So konnten wir uns direkt auf die Wiese setzen und vorher ein bisschen in der Sonne liegen. Pünktlich um 15.15 Uhr ging es los – keine Minute eher.
Es gab Falken, Bussarde, Weißkopfseeadler, Seeadler, Königsadler und einen Lämmergeier zu sehen. Bei dem Sturm, der herrschte, sind die Vögel teilweise Kilometer weit weg geflogen und dann mit Vollkaracho wieder in den Burghof zurückgestürzt. Bei einem dieser Manöver ist eine Frau vor Schreck nach hinten von der Bank gekippt und kam nicht mehr alleine hoch. Schade, dass man so was nie mit der Kamera erwischt. Die Vögel haben es jedenfalls ganz offensichtlich genossen bei diesem Wetter zu fliegen. Letztes Jahr hatten wir gar keinen Wind und da konnten die Vögel fast gar nicht fliegen.
Wir sind noch geblieben, bis alle Vögel wieder zurück waren. Den Seeadler habe ich dann noch ein bisschen fotografiert. Man hatte den Eindruck, der posiert richtig.
Oder war es doch der Königsadler? Ich weiß es nicht. Der Weg von diesem Innenhof zurück nach oben, ist ziemlich beschwerlich. Der Weg ist nämlich ziemlich steil und lang. Nur dafür hatten wir wieder unsere Wanderstiefel an, damit geht sichs leichter.
Alex und Sascha sind jetzt in der Sauna, ich poste und lese dann noch ein wenig. Wo es morgen wohl hingeht? Das Wetter soll wieder hervorragend und noch etwas wärmer werden. Königssee oder Smaragdweg? Oder doch ganz etwas anderes? Wir werden sehen.
Ach ja, irgendwann mache ich mal eine Führung durch das Hotel.