Heute war wieder Kaiserwetter…. äh, Königsseewetter. Wir sind daher extra früh aufgestanden, um rechtzeitig an dem großen Parkplatz in Schönau am Königssee zu sein. Erfahrungsgemäß ist dieser bei schönem Wetter recht schnell gefüllt. Dieses Jahr können wir mit einem Zusatzschein zu unserer Gastkarte den ganzen Tag für EUR 2,00 parken. Sonst wären es EUR 4,00. Um kurz nach 9.00 Uhr waren wir schon da und konnten den Parkplatz noch frei wählen.
Zwischen Fels und Häuschen geht es Richtung Schiffsanleger. Ach ja, auf der Hinfahrt hatten wir ein paar schöne Ausblicke auf den Watzmann und seine Familie. Einen konnte ich – während der Fahrt – festhalten:
Der Ort war noch wie ausgestorben, erst langsam öffneten die erste Geschäfte. Noch schoben sich keine Touristenströme durch die Straße. Auch das Karten kaufen für die Fahrt mit dem Schiff ging schnell und wir konnten sofort in eines der Elektroboote einsteigen.
Blick zurück zum Anleger |
Auch von hier sieht man die schlafende Hex – ein Dauerbrenner |
Auf dem Schiff wird so einiges über den See erzählt, das ich hier gar nicht alles wiedergeben will und kann. Man kann das viel besser bei Wikipedia nachlesen. Über die Schifffahrt auf dem Königssee erfährt man hier mehr.
Das Wasser ist hier übrigens wunderbar klar und sauber. Nicht zuletzt deshalb, weil hier nur die Nationalparkverwaltung, der Fischer und der Wirt von St. Barholomä mit Motorbooten unterwegs sind. Ansonsten wird gerudert oder elektrisch gefahren.
Wir hatten Fahrkarten bis Salet gelöst, sind aber zunächst auf halber Strecke ausgestiegen, nämlich in St. Bartholomä.
Von dort wollten wir wieder zur Eiskapelle wandern. Die Angaben über die Dauer der Wanderung sind widersprüchlich. Auf einer Internetseite war von 1 Stunde die Rede, auf dem Schiff von 1,5 Stunden und auf dem Schild in St. Bartholomä steht 1 1/4 Stunden.
Der Weg zur Eiskapelle hat für jeden etwas. Es geht ganz langsam und fast ohne Steigung mit einem breiten Wanderweg los. Schön schattig unter Bäumen. Bis zur kleinen Kirche St. Johann und Paul. Dort gehts über den Eisbach und dann zum Teil steil bergauf durch den Wald.
Irgendwann kommt dann das erste „Warnschild“:
Spätestens hier sollten die Leute mit den Latschen und Flip Flop’s umkehren. Tun sie aber nicht. Heute haben wir sogar ein junges Paar gesehen, ohne Wasser oder auch nur Rucksäcke, aber mit zwei kleinen Kindern. Eines trug der Vater auf den Schultern, das andere die Mutter im Arm. So sind die vier dann – wohl nur fast bis – zur Eiskappelle gewandert. Das ganze bei ca. 30°C. Aber Zigaretten hatten sie dabei…
Auch sonst waren wieder schicke strassverzierte Sandalen, Crocs, Turnschuhe, Ballerinas usw. unterwegs. Warum ziehen die Leute sich nicht richtige Schuhe an???
Der Weg ist dann ab hier nur noch eine Art Trampelpfad mit einigen roten Markierungsstrichen.
Etwas weiter kommt dann das nächste Schild, das natürlich auch niemanden abschreckt.
Ab hier gibt es nicht einmal mehr einen Trampelpfad oder irgendwelche Markierungen. Ziel ist der Fuß der Ostwand des Watzmann. Nur eine ungefähre Richtung. Nun geht es durch grobblockiges Gebiet (diese Formulierung habe ich mal irgendwo gelesen und sie passt kollossal). Irgendwann ist man dann bei der sogenannten Eiskapelle. Einem ganzjährigem Schneefeld auf nur ca. 1.000m. Hier ist von Schatten keine Spur mehr, dafür spürt man ab und an die kalten Fallwinde von der Eiskapelle. Dieses Jahr war nicht mehr viel übrig und es tropfte immer weiter ab.
Das ist noch nicht die Eiskapelle |
Aber das! Ziemlich klein und schmutzig in diesem Jahr. |
Noch ein bisschen weiter hoch. |
Als wir uns nach einer längeren Pause auf den Rückweg machten, merkten wir, dass nun deutlich mehr Menschen unterwegs waren. Gut, dass wir so früh auf den Beinen waren.
Für die Strecke zur Eiskapelle und zurück nach St. Bartholomä haben wir ca. 3 Stunden gebraucht – inklusive Pausen und wir sind gemütlich marschiert.
Von St. Bartholomä sind wir dann mit dem Schiff weiter nach Salet gefahren. Davon schreibe ich aber morgen. Während ich hier schreibe, blitzt es immer mal wieder über dem Lattengebirge und obwohl es noch warm ist, mache ich lieber für heute Schluss.
Gute Nacht…
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