Bad Ischl – Kaiservilla bei Kaiserwetter

Wie sollte es auch anders sein, war auch heute wieder fabelhaftes Wetter. Da es zum Wandern viel zu heiß war, sind wir nach Ischl gefahren. Was der Kaiser konnte, können wir auch.

Die Fahrt von Bayerisch Gmain dauert ca. eine Stunde. Vorbei am Fuschlsee und am Wolfgangsee (Weißes Rössl und so – ihr wisst schon) fährt man  – mal wieder – durch eine wunderschöne Landschaft. Überall haben wir Badestellen und Freibäder gesehen mit vielen Menschen. Nur wir können nicht baden gehen, wegen der fiesen Insekten, die Alex dann wieder anfallen (und mich stechen).

Dank Navi und Hinweisschildern haben wir den Parkplatz schnell gefunden und es waren noch reichlich Plätze frei. Die Leute sind ja alle im Schwimmbad… 

Wir waren so gegen 12.40 Uhr dort und um 13.00 Uhr sollte die Führung stattfinden. Vom Kassenhaus – das übrigens direkt gegenüber von einem Freibad liegt! – gelangt man über einen breiten gewundenen Weg zur Kaiservilla. Man überquert eine Brücke, hinter der es rechts zum ehemaligen Küchengebäude geht. Das kann man zwar nicht besichtigen, aber es wird während der Führung erwähnt. Man kochte damals auf offenem Feuer und es gab in der Woche stets mehrere Küchenbrände. Deshalb (und weil die Kaiserin Küchengerüche verabscheute) wurde die Küche ausgelagert und das Essen durch einen unterirdischen Gang in speziellen Warmhaltetruhen zum Haus gebracht.

Das ehemalige Küchengebäude. Die vielen Schornsteine sieht man leider nicht.
Ankunft an der Kaiservilla

Man kann die Kaiservilla nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Einfach so durch das Haus stöbern ist nicht. Nette Damen im Dirndl führen durch das Haus. Man kann aber nicht alle Räume sehen, da ein Teil der Villa immer noch von den Habsburgern bewohnt wird. Fotografieren ist auch nicht erlaubt. Früher konnte man mal Dias kaufen, die habe ich heute aber nicht mehr gesehen.

Alte und neue Trophäen


Rechts die Kaiservilla, links der Brunnen
Der Brunnen
Der Loser (Lauscher) steht vor der Villa


Folgende Räume können besichtigt werden: 

  • die Hauptstiege (im Erdgeschoss sieht man noch eine Sänfte und einen Tragstuhl), 
  • Grauer Salon (Frühstückszimmer, Esszimmer), 
  • die Hauskapelle (wird heute noch benützt!) – dort liegt auch das Polster, auf dem Sissi ihr Leben aushauchte, 
  • das Schreibzimmer der Kaiserin (der Kaiser wollte nicht, dass hier etwas verändert wird, nachdem Sissi gestorben war), 
  • Roter Salon, 
  • Damenwartezimmer (hier hat Sissi auch viel geturnt und die Damen – was für eine Frechheit – im Turngewand empfangen), 
  • es schließen sich mehrere Wartezimmer an, hier wurden die Wartenden nach Stand „sortiert“, alle Zimmer führen auf eine Tür zu: 
  • das Arbeitszimmer des Kaisers. Es ist sehr einfach eingerichtet. Auf dem Schreibtisch stehen einige technische Errungenschaften der Zeit, die der Kaiser aber nie genutzt hat. Das war ihm alles zu suspekt. Der erste Siemens-Ventilator blieb ebenfalls ungenutzt. Angeblich soll er gesagt haben: „Da ertrage ich lieber die Affenhitze, als diesen Höllenlärm.“ Der Kaiser ist übrigens auch nie in ein Automobil eingestiegen. Die Eisenbahn war das höchste der Gefühle.
  • Daneben das Schlafzimmer des Kaisers. Einfenstrig, mit eisernem Bettgestell und ebensolchem Waschtisch, eine einfache Lampe auf dem Nachttisch. Alles sehr schmucklos und einfach. Ganz und gar nicht wie man sich das Schlafzimmer eines Kaisers vorstellt.
  • Die Kaiserstiege, die der Kaiser immer benützte, auch hier an den Wänden Unmengen von Jagdtrophäen. Der Kaiser soll ca. 50.000 Tiere geschossen haben. Hier findet man nur einen Bruchteil – ca. 2.000 Stück.
  • Das Jagdzimmer, in dem man sich vor der Jagd zur Lagebesprechung getroffen hat. Hier findet man in einer Vitrine die Jagdbekleidung des Kaisers und sein letztes Gewehr. 
  • In einem weiteren Raum steht in einer großen Glasvitrine das Verlobungskleid der Kaiserin (nur eine Nachbildung). Man kann da sehr schön sehen, wie schlank sie war.
  • In einem letzten Raum kann man eine festlich gedeckte Tafel sehen. So bekommt man mal einen Eindruck davon, wie es damals zuging.

Interessant ist auch, dass man Sissi – jetzt – durchaus kritisch sieht. Ihr Schönheitswahn und ihre Marotten werden nicht verschwiegen. Ich schreibe jetzt nichts dazu, denn darüber gibt es ja schon ganze Bücher. Ich glaube aber, dass man diese „schlechten“ Seiten früher nicht bei den Führungen erwähnt hat.

Die Führung dauert ca. eine Stunde und die Zeit vergeht wie im Flug.

Danach waren wir noch im Café, welches sich unten im Haus befindet.

Von Palmen eingerahmt: das Café

Ein Spaziergang durch den Park hinauf zum sogenannten Cottage, in dem sich jetzt das Fotomuseum befindet, rundete den Tag ab.

Das Cottage oder Marmorschlösslein
Ein kleiner Pavillon am Cottage
Details
Blick vom Park auf die Kaiservilla
Blick vom Park auf die Kaiservilla

 

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