Um 7.27 Uhr sind wir in München-Ost angekommen. Wie geplant sind wir Irschenberg von der Autobahn abgefahren und wollten – eigentlich – auf die Deutsche Alpenstraße. Doch – oh, Schreck – die war gar nicht ausgeschildert. Da relativ viel Verkehr war, konnten wir uns auch nicht lange entscheiden und sind nach Gefühl gefahren. Leider war es das falsche Gefühl. Die Alpenstraße haben wir knapp verfehlt. Wir sind dann auch durch schöne Landschaften gefahren, mussten also nichts missen. Erst gegen 10.30 Uhr waren wir im Hotel.Wir hatten Glück, Frau Unterrainer war noch da und hat uns hinein gelassen. Nach einem kurzen Klönschnack haben wir nur schnell die Koffer und Taschen ins Zimmer gebracht und sind dann weiter ins Einkaufszentrum gefahren. Alex brauchte ja wieder ein neues Bayern Trikot. Ich brauchte noch meine Gehhilfen (Wanderstöcke) und habe mir noch eine neue Wanderhose geleistet. Sascha hat diesmal nichts gekauft. Noch.
Danach waren wir noch in der Bäckerei und haben Leberkässemmeln gegessen. Alex hatte gar keine Lust auf eine erste Wanderung. Also haben wir erstmal eine längere Pause gemacht. Im Autozug waren wir alle einmal wach geworden und konnten dann schlecht wieder einschlafen, das haben Sascha und ich nachgeholt, Alex hat gedaddelt.
Erst am späten Nachmittag haben wir uns aufgemacht zu unserer ersten Wanderung: Tour 7 aus dem Hikeline-Führer „Berchtesgadener Alpen“. Rund um den Saalachsee, 12,9 Kilometer, reine Gehzeit ca. 3 – 3 1/2 Stunden, Auf- und Abstieg jeweils 150m. Genau das richtige zum Anfang.
Gestartet wird am Parkplatz P 7 – Festplatz – in Bad Reichenhall. Den Parkplatz haben wir in der Vergangenheit mehrmals gesucht und nur mit Mühe gefunden, diesmal – dank Beschreibung im Wanderführer – ging es ganz schnell. Der Parkplatz liegt nur 200m entfernt vom Bahnhof Bad Reichenhall-Kirchberg. Durch die Unterführung, an der – zur Zeit geschlossenen – Predigtstuhl-Seilbahn vorbei Richtung Saalachsee. Am Fuße des Müllnerberges geht es immer an der Saalach entlang. In Höhe des ehemaligen Café am See hat man einen herrlichen Blick auf den Stausee. Schade, dass das Café nicht mehr exisitiert. Aber dann wären wir da wohl gleich hängen geblieben und nicht mehr weiter gegangen.
Immer wieder hat man einen herrlichen Ausblick auf den See. Auf der anderen Seite kann man das Kieswerk sehen. Da man die meiste Zeit unter Bäumen wandert und am Wasser ist, sind die Temperaturen recht angenehm. Es war nämlich schon an die 25°C war, auch wenn es bedeckt war. Zwischendurch gab es ein paar Regentropfen, aber nicht genug um die Regenjacken anzuziehen.
In Fronau gab es die nächste Einkehrmöglichkeit, das Gasthaus Saalachtal hatte jedoch geschlossen – nicht gerade unser Glückstag. Aber es sollte noch besser kommen: Alex war auf dem Schotterweg gestürzt und hatte überhaupt keine Lust mehr auf Wandern. Wir hatten ihm daher „versprochen“, für den Rückweg den Bus zu nehmen, den es laut Wanderführer gibt. Kurz hinter dem Gasthaus Saalachtal kamen wir nach Unterjettenberg, von wo der Bus fahren sollte. Pustekuchen: heute fuhr keiner mehr. Uns blieb nur zurück zu wandern und das mit einem schlecht gelaunten Alexander…
Gott sei Dank gab es auf dieser Seite der Saalach aber die Möglichkeit ans Wasser zu gehen. Das hilft bei Alex immer. Sascha und Alex sind also die Böschung runter geklettert und haben ein paar Steine geworfen. Ich musste oben bleiben, da ich mit meinem kaputten Fuß noch nicht hinunter konnte. Irgendjemand hatte an einem Baum ein Seil mit Knoten befestigt, damit man leichter wieder hinauf kommt. Meine Männer brauchen aber so etwas nicht.
Gut gelaunt ging es nun in den Endspurt. Der Weg auf dieser Seite gefiel uns fast noch besser. Wir hatten erst Bedenken, weil die Straße so nah ist, aber die haben wir kaum gemerkt. Gegen Ende der Tour kam dann auch noch die Sonne heraus, der Predigstuhl tauchte aus den Wolken auf. So endete unsere erste Wanderung in diesem Urlaub.
Wir sind dann noch zum Italiener im Haus des Gastes gegangen. Es war warm und fast alle Tische waren besetzt, drinnen war es auch voll. Im Saal spielte eine Blaskapelle Volksmusik. Da die Fenster wegen der Wärme geöffnet waren, konnten wir das Konzert kostenlos genießen. Mit der herrlichen Landschaft um uns herum passte die Musik hervorragend. Nachdem wir von der Weinschorle die nötige Bettschwere bekommen hatten, sind wir wieder ins Hotel. Alex und Sascha waren noch Schwimmen, ich war gleich im Bett und habe noch ein bisschen gelesen.
So endete unser erster Tag.