Der Tag fing trübe an, und regnerisch. Da wir letztes Jahr wegen des schönen Wetters nicht dort waren, wollten wir nun einmal ins Haus der Berge. Leider waren wir bei diesem Wetter nicht die Einzigen, die auf diese Idee gekommen sind. Auf dem Parkplatz war noch ausreichend Platz, aber im Haus der Berge war es voll.
Da immer nur eine bestimmte Anzahl Besucher in die Ausstellung gelassen wird, mussten wir warten. Etwas mehr als eine Stunde mussten wir Schlange stehen. Kurz bevor man endlich rein darf, hat ein Ranger den Wartenden die Zeit ein wenig verkürzt, indem er erklärt hat, was es zu sehen gibt und worauf man zu achten hat.
Es gibt drei große Bereiche, die dargestellt werden: Wasser, Wald und Almen, Berg (Fels). Dementsprechend fängt man unten, im Wasser, an und steigt dann langsam auf (vertikale Wildnis). Auch der Boden steigt sanft (Rampen) bis steil (Treppen) an. Gleichzeitig erlebt man die vier Jahreszeiten in den drei Bereichen. Blätter fallen, Wasser gefriert, Blumen blühen, es gibt verschiedene Tierarten. Die Geräusche um einen herum verändern sich auch mit den Jahreszeiten. Ein Bildschirm ist an der Decke angebracht, dort steht man quasi unter Wasser und sieht, wie sich die Wasseroberfläche im Laufe des Jahres verändert. Auch wenn man eine Nackenstarre riskiert, es lohnt sich stehen zu bleiben und zu beobachten.
Es gibt auch Bäume, die erst Blätter bekommen, die immer grüner werden, sich verfärben und dann fallen. Schnee fällt auf die Äste. Dies ist ganz geschickt mit einem Projektor dargestellt. Man sieht einen aus Holz gesägten Baum, der durch die Projektion wie echt erscheint. Eine schöne Illusion. Man sollte sich viel Zeit nehmen, um alles zu erkunden.
Es gibt auch viele ausgestopfte Tiere in der Ausstellung. Darüber kann man denken, was man will, es ist jedoch eine Tatsache, dass viele von uns sonst nie so dicht an diese Tiere herankommen könnten. Und: die Tiere dürfen angefasst werden. Wie fühlt sich das Fell einer Spitzmaus an? Wie das einer Gemse? Die Kinder haben jedenfalls ihren Spass. Es gibt natürlich auch eine „Höhle“, die man besuchen kann. Da es dort naturgemäß dunkel ist, gibt es am Eingang Taschenlampen. Ein Riesenspass für Kinder, dort im Dunkeln die Höhle zu erkunden.
Krönender Abschluss ist ein Naturfilm (12 Minuten), auf der 11×15 Meter großen Leinwand. Auch hier lohnt es sich, bis zum Schluss zu bleiben, man wird mit einem überraschenden Ausblick belohnt.
Am Ende hatten wir richtig Hunger und haben beschlossen, in der Gastronomie im Haus zu essen: „Spiesberger’s Alpenküche“. Der Himmel hatte inzwischen ein wenig aufgeklart, kein Regen mehr und ab und an blitzte auch mal die Sonne durch. Wir beschlossen daher auf der Terrasse zu sitzen und wir waren nicht die Einzigen. Natürlich war es voll, das erklärt aber leider nicht den langsamen Service. Es waren ja nicht alle auf einmal gekommen und immerhin gab es drei Service-Kräfte. Sascha und ich hatten Salat, Chef- und Chefin-Salat. Alex das obligatorische Schnitzel mit Pommes. Die Salate waren tadellos mit einem leckeren Dressing, aber das Schnitzel hatten wir schon besser. Offenbar handelt es sich um ein Convenienceprodukt, das nur noch in die Friteuse musste. Da war es dann aber eindeutig zu lange. Dafür waren die Pommes lecker. Man kann vielleicht ja auch nicht alles haben. Als Entschädigung (ich habe natürlich gemeckert) bekam Alex noch eine Watzmannpraline.
Als wir wieder zum Auto gingen war die Ausstellung „leer“. Auf dem Bildschirm kann man sehen, wie viele Besucher nun hieindürfen… Wir waren dann noch einkaufen und haben uns im Hotel einen Kaffee mit Milchschaum gemacht. Für den Milchschaum haben wir extra die haltbare Bergbauern Frühstücksmilch gekauft. Die hat nur 0,7% Fett, aber extra viel Eiweiß und soll perfekt für Milchschaum sein. Und es stimmt, es gibt einen tollen Milchschaum.
Danach überkam mich – trotz des Kaffees – eine bleierne Müdigkeit. Für den Rest des Tages war ich erledigt und bin dann auch ganz früh ins Bett gegangen, während meine Männer wieder fleißig schwimmen waren.