Am 13.09.2014 waren wir ein zweites Mal in Ratzeburg. Diesmal wollten wir unbedingt auch in den Dom und durch die Altstadt. Alex hatte mal wieder überhaupt keine Lust. Offenbar ist Bewegung eine Zumutung, es sei denn es gibt Berge wie in Bayern… Diesmal half es aber alles nichts, Alex musste mit.
Wir hatten wieder auf dem „Großparkplatz“ Schlosswiese geparkt. Das Wort „Großparkplatz“ irritiert immer ein bisschen, denn aus Hamburg sind wir da was anderes gewohnt, aber für Ratzeburg ist der Parkplatz offenbar groß. Da an diesem Tag keine Veranstaltung war, haben wir auch problemlos einen Platz bekommen.
Diesmal ging es um den kleineren Küchensee. Wieder eine Hikelinetour, Nr. 22, nur 8,4km, 2,5 Stunden Gehzeit. Das Wetter war nicht so schön, es war trüb und regnerisch, blieb aber dann doch die meiste Zeit trocken. Die Wegbeschreibung war – wie immer – gut, nur in Höhe der Farchauer Mühle sind die Beschilderung und die Beschreibung ein wenig irreführend. Dort haben wir uns dann auch ein wenig verlaufen. Die Farchauer Mühle beherbergt ein Hotel und Restaurant. Wir haben nur den Biergarten gesehen, aber hier wollen wir mal essen gehen. Ich werde berichten!
Nachdem wir wieder auf dem rechten Weg waren, war der restliche Weg wieder gut beschrieben. Kurz bevor man zur Inselstadt kommt, wo sich auch der Dom befindet, überquert man den See auf einem Damm, der den Küchensee vom Stadtsee (oder kleiner Küchensee) trennt. Ohne diesen Damm wären es nämlich nicht vier Seen um Ratzeburg, sondern nur drei. Man kommt dann auf ziemlich geraden Wege direkt zum Ratzeburger Dom. Obwohl es erst 16.30 Uhr war, an einem Samstag, war die Stadt wie ausgestorben. Kaum Menschen, kein Laden mehr geöffnet und auch kein Restaurant. Wir hatten eigentlich hier eine Kleinigkeit essen wollen. Also ging es direkt zum Dom.
Bei dem Dom handelt es sich um eine dreischiffige romanische Basilika im gebundenen System mit Querhaus, gotischem Kreuzgang des angegliederten Prämonstratenser-Klosters (1251) auf der Nordseite und wuchtigem Westturm. Komplettiert wird das Westwerk des Doms von zwei querhausartigen Anbauten, die zu beiden Seiten dem Turm angefügt sind; ursprünglich war die Anlage von Doppeltürmen geplant. Auf der Südseite gliedert sich hier ebenfalls noch eine niedrigere Vorhalle, die Südervorhalle von 1220, an, die über eine prächtige Fassade mit verziertem Giebel verfügt. Auch der Kachelschmuck im Inneren dieser Vorhalle ist beachtenswert. (Quelle: Wikipedia)
Am 11. August 1154 fand die Grundsteinlegung statt; nach 1160 begannen die eigentlichen Bauarbeiten. Um 1220 wurde der Kirchenbau vollendet.
Seit 1978 steht die Plastik „Der Bettler“ von Ernst Barlach im Klosterhof des Ratzeburger Doms (Nordwand). Um dorthin zu gelangen muss man zunächst in den Kreuzgang gehen, von dort geht links eine Tür in den Hof, dann Blick nach rechts. Es handelt sich bei der Plastik um einen von acht Abgüssen, die die Nachlassverwaltung Barlachs beauftragt hatte. Es handelt sich um ein Geschenk der Familie Barlach an den Dom.
Die Familie von Ernst Barlach lebte übrigens von 1877 bis 1884 in Ratzeburg. Barlach starb zwar in Rostock, er wurde aber in Ratzeburg beigesetzt. Auch das Grab ist sehr schön gestaltet und sehenswert. Wir haben es leider nicht gesehen – nächstes Mal.
Mittlerweile war es richtig ungemütlich geworden und wir froren und hatten Hunger und Durst. Gleich neben dem Dom befindet sich das Café Bischofsherberge und das hatte noch bis 18.00 Uhr geöffnet. Achtung! Es hat überhaupt nur Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet, außerdem noch an Feiertagen (außer Karfeitag). Wie der Name schon vermuten lässt befindet sich das Café in einem recht alten Gebäude, teilweise wurden sogar noch alte Fresken frei gelegt. Alles ist sehr gemütlich, es gibt kleine Fensternischen, in denen man auch sitzen kann und eine schöne Terrasse (wenn denn das Wetter gut ist…). Aber wer hat bloß die Beleuchtung installiert?? Einfach grässlich. Bürostrahler tauchen alles in ein grelles, kaltes Licht. Schade.
Wir haben uns jedenfalls für Kaffee und Kuchen entschieden, denn die beiden warmen Gerichte sagten uns nicht zu. Der Kuchen war super lecker und es gab riesige Stücke. Danach waren wir alle pappsatt und mochten uns kaum noch bewegen. Doch wir mussten ja noch weiter zum Auto. Ungefähr einen Kilometer galt es da noch zurück zu legen. Noch einmal konnten wir schöne Blicke auf den See genießen und dann waren wir auch schon wieder beim Auto.
Insgesamt eine sehr schöne Tour, dazu noch recht kurz. Mal was für zwischendurch. Alex hatte übrigens doch noch viel Spaß.