Von den Landungsbrücken nach Blankenese

Am 7. September 2014 waren Sascha und ich an der Elbe wandern. Alex hatte keine Lust… Da es keine Rundwanderung werden sollte und in Hamburg alles gut durch den HVV erschlossen ist, Busse und Bahnen auch am Sonntag häufig fahren, beschlossen wir diesmal mit der Bahn „anzureisen“.

Wir sind mit der U-Bahn bis Landungsbrücken gefahren. Wir hatten die Hikeline-Tour Nr. 6 (Rund um Hamburg) als Vorbild. Die Tourenbeschreibung haben wir aber nicht gebraucht, wir sind einfach immer an der Elbe entlang gelaufen. Wir sind daher auch nicht wie bei Hikeline beschrieben über den Fischmarkt gegangen, sondern immer hinter den Häusern auf dem noch relativ neuen Wegen geblieben. Man folgt einfach dem Elbuferweg. Das Wetter war zunächst ziemlich bedeckt, aber die Sonne kam immer mehr heraus. Kalt war es nie.

Die meiste Zeit sind wir auf Hartbelag gelaufen, nur in Höhe der Strandperle sind wir ein wenig am Strand entlang gegangen. In Höhe Övelgönne wurde es übrigens ziemlich voll. Hier reiht sich auch Lokal an Lokal. Überhaupt gibt es auf der Strecke reichlich Einkehrmöglichkeiten, so dass man eigentlich nichts mitnehmen muss. Vom Fußgängerweg Övelgönne führt eine Treppe mit 126 Stufen hinauf zur Elbchaussee, sie heißt „Himmelsleiter“. Außerdem befindet sich auch die „Strandperle“ dort, seit Anfang der 1970er Jahre ein beliebtes Ausflugsziel und laut Autor Frank Rumpf die „Mutter aller innerstädtischen Beachklubs“. (Quelle: Wikipedia)

Erwähnenswert ist neben dem Museumshafen Övelgönne (oder doch Oevelgönne?) noch ein großer Findling, genannt „der alte Schwede“. Er hat ein Gewicht von 217 Tonnen, einen Umfang von 19,7m und eine Höhe von 4,5m hat. Er wurde 1999 bei der Ausbaggerung der Elbe gefunden.

In einem der Gärten steht ein kleines Schiffswrack. Es handelt sich um das verkleinert nachgebaute Wrack der „Pequod“ (Verhältnis 1:3) aus dem Film Moby Dick. Nach den Filmaufnahmen steht es nun in diesem Garten. Fotos findet ihr weiter unten.

Es gab auf der Strecke zwar auch Abschnitte, an denen nicht so viele Menschen unterwegs waren, aber alleine ist man hier wahrscheinlich nie. Vielleicht ist es unter der Woche ein wenig leerer. Wir kamen vorbei am Anleger Teufelsbrück. Eigentlich hieß so nur eine Brücke der Elbchaussee, mittlerweile ist der Name aber auch auf den Anleger übergegangen. Woher der Name Teufelsbrück kommt erklärt Wikipedia so:

An derFurt, wo heute die Elbchaussee die Flottbek überquert, verunglückten immer wieder Fuhrwerke durch Radbruch. Man nahm an, dass es dort „mit dem Teufel zuginge“. Daraufhin wurde ein Zimmermann beauftragt, eine Brücke über den Bach zu bauen. Dieser nahm für den Bau der Brücke die Hilfe des Teufels in Anspruch und versprach ihm dafür die Seele des ersten Lebewesens, das über die Brücke gehen würde.

Nachdem der Pfarrers aus Nienstedten am Tag der Einweihung die Brücke gesegnet hatte und sie betreten wollte, wurde ein Hase von der Menge aufgescheucht und lief als erstes Lebewesen über die Brücke.

Soweit die Legende, die es in ähnlicher Weise auch für andere Brücken gibt. Die etwas nüchternere Fassung liest sich so: „In dänischen Zeiten gab es hier zwei Brücken, eine über die Flottbek und eine weiter westlich. Aus der ‚dövelten‘, also ‚doppelten‘ Brücke wurde die Düvelsbrück.“

Noch heute erinnert eine kleine Statue an den Teufel, der mit dem Karnickel (denn ein Hase war’s wohl schwerlich) in der Hand darüber grübelt, wie ihm das passieren konnte − hatte er sich doch schon so auf die Seele des Pfarrers gefreut!

Dann geht es am Rande des Hirschparks (nein wir haben keinen Abstecher gemacht.) am Bootshafen vorbei. Es handelt sich um den Jollenhafen Mühlenberg und vor hier hat man einen schönen Blick rüber zum berühmten Mühlenberger Loche. Viel los war hier nicht. Die Saison geht wohl schon  zu Ende. Das letzte Stück bis zum Anleger Blankenese geht man unterhalb des Treppenviertels. Hier kann man sich nur schwer entscheiden, wohin man schauen soll: zur Elbe, oder lieber Richtung Treppenviertel?? Das auf dem Süllberg gelegene Treppenviertel ist unbedingt eine Reise wert, uns zog es aber ans Wasser. Noch schnell vorbei am Strandhotel von 1902, das ungemein mondän wirkt und dann ist man auch scho am Anleger. Vor einigen Jahren war hier noch „tote Hose“ jetzt gibt es 2 Lokale, die einen einladen gemütlich zu essen und zu trinken. Nach drei Stunden strammen wanderns – mit nur wenigen Pausen – wollten auch wir wenigstens etwas trinken. Das Wetter war jetzt noch richtig schön geworten und so genossen wir die Sonne und das leichte Schaukeln auf der Elbe.

Die Bushaltestelle ist ganz in der Nähe des Anlegers. Mit der Linie 48 sind wir zum S-Bahnhof Blankenese gefahren und von dort wieder nach Hause.

Die Strecke ist wunderschön, aber wer nicht so auf Menschenmengen steht, sollte hier lieber in der Woche wandern. Am Wochenende trifft sich hier bei schönem Wetter ganz Hamburg.

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Sieht aus wie Venedig – ist aber Hamburg. Die Elbe bei Blankenese.

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