Meine Meniskus-OP – ein Erfahrungsbericht

Eines möchte ich gleich vorweg sagen: Dies sind meine ganz persönlichen Erfahrungen. Ich bin mir sicher, dass es ganz viele Menschen gibt, die ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Ich bin kein Arzt, daher ist einiges vielleicht nicht ganz korrekt beschrieben. Also bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.

Mein OP-Termin war in der Mittagszeit, eine Stunde vorher sollte ich mich in der Aufnahme einfinden, danach noch die Narkose-Aufklärung und dann in den OP. Eigentlich… doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die Aufnahme war – wegen Krankheit und Urlaub – unterbesetzt. Eine einzige Dame versuchte der Situation Herr zu werden. Als ich merkte, dass es deutlich länger dauern würde als geplant, bin ich zur Abteilung gegangen, in der die Aufklärung stattfinden sollte, die haben mit der Station telefoniert und alles wurde geändert. Aufnahme und dann direkt zur Station, Aufklärung dort.
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Das Eingangsgebäude ist übrigens noch ziemlich neu. Offenbar war die Eröffnung erst im Mai 2014. Alles ist hell und lichtdurchflutet. Das Gebäude ersetzt die ältesten Gebäudeteile, die noch aus dem Jahr 1964 stammten. Der Bau ist durchaus gelungen. An den Übergängen zum Altbau ist aber noch nicht alles fertig.

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In der Aufnahme lief alles nach dem üblichen Schema. Alle Daten müssen natürlich erfasst werden. Lustig fand ich, dass ich wie ein Neugeborenes ein Bändchen mit meinem Namen bekommen habe. Das kannte ich noch nicht.

Dann ging es zur Station, dort wartete man schon auf mich. Ich bekam „mein“ Bett, das OP-Hemd und konnte mich schon einmal umziehen. Dann kam mein Orthopäde, der auch mein Operateur ist, vorbei. Er war richtig fröhlich und man merkte ihm deutlich an, dass ihm OP-Tage offenbar Spaß machen. Das hat mich sehr beruhigt. Er hat mein Bein markiert, damit auch das richtige operiert wird und ein wenig mit mir gescherzt.

Dann kam auch schon die Narkoseärztin für die Aufklärung. Das war nun natürlich schon alles ziemlich knapp, aber die Unterlagen hatte ich ja schon seit ein paar Tagen, nämlich seit ich in der Praxis die Aufklärung zur Operation hatte. Die Aufklärung hatte bereits vor ein paar Tagen in der Praxis stattgefunden und war sehr gut. Alles Wichtige wurde angesprochen, das Vorgehen ziemlich genau beschrieben und auch die Risiken kamen nicht zu kurz. Alle meine Fragen wurden ausführlich beantwortet.

Noch eine LMAA-Tablette und dann ging es schon los. Alle waren super nett. Der Eingriff dauert nur ca. 15 Minuten. Als ich wieder auf mein Zimmer geschoben wurde (drei Betten mit Vorhängen dazwischen), war ich noch ziemlich müde. Ich hing noch am Tropf und Herz und Blutdruck wurden noch überwacht. Nach knapp 30 Minuten war aber auch damit Schluss. Recht schnell war ich wieder munter. Eine nette Schwester schaute alle paar Minuten nach uns, es gab Wasser, Kaffee und Zwieback.

Was mir sofort aufgefallen ist, ist, dass ich überhaupt keine Schmerzen hatte. Das kann ja noch kommen, dachte ich mir, aber ich verrate nicht zu viel, wenn ich euch sage: da kam auch nix mehr. Ich hatte keine Schmerzen und brauchte nicht ein Mal ein Schmerzmittel!

Das Bein war bis kurz über das Knie eingewickelt. Nach ca. 90 Minuten (ich kann es nicht genau sagen, weil meine Uhr in meiner Tasche war…) bekam ich meine Krücken und durfte / musste das erste Mal aufstehen. Ich sollte das operierte Bein natürlich noch nicht voll belasten. Ein büschen durfte ich aber schon.

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Mein Mann hatte von der Schwester schon eine Zeit mitbekommen, wann er mich wieder abholen sollte. Ungefähr zwei bis drei Stunden nach der OP war ich schon wieder auf dem Weg nach Hause.

Die OP war an einem Freitag, ich hatte also das ganze Wochenende Ruhe. Am Montag war der erste Kontrolltermin beim Orthopäden. Da mich die Krücken genervt haben, bin ich ohne hin. Das war auch okay. Ich durfte das Bein nun voll belasten. Der Verband wurde entfernt, die Schnitte angeschaut. Alles bestens in Ordnung, nichts entzündet. Das Knie noch etwas geschwollen, aber alles im grünen Bereich. Apropos grün: Blaue bzw. grüne Flecken gab es natürlich auch am Knie. Es wurden übrigens zwei Schnitte gemacht. Ganz kleine.

Es hieß dann aber weiterhin: Beine hoch. Stundenlanges Sitzen am Schreibtisch? No way! Wenn ich im Schlaf mal das Knie zu weit gebeugt habe, hat das schon wehgetan, aber nicht so doll, dass ich gleich was einnehmen musste. Auch beim Gehen hat es mal ein bisschen gezwickt, ist aber alles auszuhalten gewesen.

Nächster Kontrolltermin war am Donnerstag. Fäden ziehen. Das Gehen klappt jetzt immer besser. Ich humpele kaum noch. Jetzt darf ich auch wieder ohne Duschpflaster duschen. Jedes Mal wurde auch überprüft, wie weit ich das Knie bewegen kann und ob der OP-Bereich noch druckempfindlich ist. Ab jetzt darf ich auch wieder arbeiten und Auto fahren! Juhuu!

Da ich gequengelt habe, darf ich zwei Wochen nach der OP schon wieder mit Nordic Walken anfangen. Beim ersten Mal gehe ich nicht über die ganze Strecke (5-6km), sondern kürze ordentlich ab. So sind es nur ca. 2/3. Einen Tag später werden es dann schon ¾. Jetzt merke ich die Belastung schon. Montag mache ich Pause, Dienstag gehe ich dann zum ersten Mal die volle Strecke und die mache ich seither 3-4-mal die Woche. Auch kurze Laufeinheiten gehen schon wieder.

Knapp vier Wochen nach der OP ist mein Knie schon wieder ziemlich beweglich. Ich habe das Gefühl, dass es jetzt viel stabiler ist als vor der OP. Ganz tief in die Hocke und auf die Knie kann ich noch nicht. Deswegen mache ich auch noch kein Yoga. Ab und an kneift es im Knie noch ein bisschen, aber da wurden ja auch einige Schichten durchschnitten, das dauert halt bis da alles wieder zusammen gewachsen ist.

Da mein Knorpel ein bisschen beschädigt ist (durch den kaputten Meniskus, nicht durch die OP!), muss da eventuell noch was gemacht werden. Die nächsten zwei bis drei Wochen werden darüber entscheiden.

Heute sind sechs Wochen seit der OP vergangen. Mein Knie funktioniert deutlich besser als vor der OP. Allerdings habe ich manchmal leichte Schmerzen. Aber lange nicht so wie vor der OP.

Fazit: Ich würde die OP jederzeit wieder machen lassen! Da mein anderes Knie auch nicht ganz in Ordnung ist, werde ich das wahrscheinlich auch machen lassen. Das Albertinen-Krankenhaus kann ich sehr empfehlen. Alle waren sehr nett zu mir, und ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.

Einen Besuch beim Zahnarzt finde ich schlimmer. 😉

Das folgende Foto zeigt die Narben vor dem Fäden ziehen…

 

 

 

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One Response to Meine Meniskus-OP – ein Erfahrungsbericht

  1. Hallo und danke für deinen Blog und dafür, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Mein Sohn musste auch beim Orthopäden operiert werden. Bei ihm lief auch alles gut er war einfach nur froh darüber, dass alles ambulant erfolgte. Jetzt geht es ihm auch wieder gut! Lg Anna

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