Hamburg und seine Schrebergärten

Der Hamburger Winter ist häufig gar keiner. Wenn wir uns die Webcams im Berchtesgadener Land anschauen, merken wir immer, wie wenig Winter wir hier haben. Diesen Winter war es wieder recht warm und kaum fielen die Temperaturen mal auf 0°C wurde schon über die „Kälte“ gemeckert. Bereits im Februar haben wir einige Tage, die herrlich sonnig sind und sofort denkt der Hamburger bzw. die Hamburgerin, dass es nun „endlich“ Frühling wird.

Einen solchen Tag hatten wir am Valentinstag. Ich habe darüber berichtet. Doch auch danach gab es immer wieder Tage oder auch nur Stunden mit ganz viel Sonne. Ich gehe dann gerne zu Fuß in mein Büro und nehme dann gerne den Weg durch die Schrebergärten.

Mir kommt es immer so vor, als wären in Fuhlsbüttel, Langenhorn und Hummelsbüttel besonders viele Schrebergärten, aber wenn man auf die Übersichtskarte schaut, sieht man, dass sie über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.

In Hamburg gibt es rund 35.000 Kleingärten, mit einer Fläche von ca. 19km². Mehr Schrebergärten gibt es nur in Berlin, aber das ist ja auch viel größer als Hamburg. Laut Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V. LGH beträgt die gesamte Kleingartenfläche, einschließlich des der Öffentlichkeit zugänglichen sogenannten „Rahmengrüns“ (Plätze, Durchwegungen etc.) sogar über 14 Millionen Quadratmeter! Viele Hamburger, die „nur“ eine Wohnung haben finden hier Erholung.

Als Kind habe ich es genossen, bei meiner Großtante im Garten, die Wurzeln einfach aus dem Boden zu ziehen, unter dem Wasserhahn kurz abzuspülen und dann einfach reinzubeißen. Ohne Schälen. Ich weiß noch wie heute, wie ich mit meiner Schwester auf der Decke unter einem Baum lag, Wurzen knabberte und um uns herum summte und brummte es. Solche Erinnerungen sind unbezahlbar und auch heute noch kann man solche Momente erleben, wenn man denn einen Schrebergarten hat.

Wie das nun mal in Deutschland so ist, geht es natürlich nicht ohne Regeln. Alles was für den Laubenpieper wichtig ist, regelt das Bundeskleingartengesetz.

Daneben sind aber natürlich im Einzelfall auch noch andere Gesetze einschlägig, z.B. das Hamburgische Wassergesetz oder die Niederspannungsanschlussverordnung. Nett finde ich auch immer wieder die Rasenmäherlärmverordnung. Ja, die gibt es wirklich. Wer es nicht glaubt, kann es gerne googlen. Die Wichtigsten Regelungen für die Nutzung von Kleingärten hat die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gemeinsam mit dem Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg e.V. in einem Merkblatt zusammengefasst. Immerhin 13 Seiten in schönstem Beamtendeutsch. Das muss man mal gelesen haben.

Ich genieße die Kleingärten in der Nähe immer um in ihnen zu walken. Für Nordic Walking bieten sich die Sandwege geradezu an. Ich habe eine Strecke von ca. 6km Länge, die mir nie langweilig wird, weil sich die Gärten ständig verändern. Es gibt immer etwas zu sehen. Würde nicht ab und zu mal ein Flugzeug über mich hinweg donnern, würde ich glatt vergessen, dass ich mich mitten in einer Großstadt befinde. Von zu Hause kann ich bis ins Raakmoor nur durch Schrebergärten laufen und muss dazu nur zwei Straßen überqueren.

Ein besonderes Schrebergarten-Kleinod habe ich in Wandsbek entdeckt. Den Artikel dazu findest du hier. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.

Die folgenden Fotos sind an einem sonnigen Tag im Februar 2015 entstanden. An einigen Stellen fängt es bereits an zu blühen. Die Heuschnupfer wird es nicht freuen. Der Bunker ist mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst aufgefallen. Von dieser Bauart und ähnliche gibt es noch einige im Norden von Hamburg.

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