Am 13.03.2015, dem letzten Ferientag der „Schneeferien“ hier in Hamburg waren wir in St. Peter-Ording.
St. Peter-Ording ist mit dem Auto ca. 2 Stunden von Hamburg entfernt. Es liegt auf der Halbinsel Eiderstedt in Schleswig-Holstein im Kreis Nordfriesland an der Nordsee. Als einziges deutsches Seebad hat St. Peter-Ording eine eigene Schwefelquelle und es herrscht ein Inselklima, das besonders den Stoffwechsel und die körpereigene Kortisonproduktion anregen soll, außerdem wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt. St. Peter-Ording war übrigens nie ein Fischerort. Durch den ständigen Sandflug und die dadurch entstehenden Verwehungen konnte kein Hafen angelegt werden.
Das Wetter war an diesem Tag nicht das Beste. Vielleicht sind wir deshalb erst so spät los gekommen. An der Nordsee war es aber dann doch recht schön. Ein wilder Himmel mit Sonne und Wolken, aber ohne Regen, was will man mehr. Ein Parkplatz war schnell gefunden. Wir haben in der Nähe des Möwensteg geparkt, von dort war es nicht weit zum Strand. Die Architektur ist eher neueren Datums, alte Fischer- oder Bauernkaten haben wir vergeblich gesucht.
Der Strand, das ist eine der Besonderheiten des Ortes: er ist etwa 12 Kilometer lang und an manchen Stellen bis zu zwei Kilometer breit. Wir sind auf der Seebrücke bis zum Wasser gelaufen. Dabei überquerten wir eine der für St. Peter-Ording charakteristischen Salzwiesen.
Es war sogar ein Kitesurfer im Wasser und an Land waren ein paar Strandsegler unterwegs. Jetzt haben die da auch noch ordentlich Platz. Überhaupt werden in St. Peter-Ording einige Spotarten am Strand und im Wasser betrieben: Windsurfen, Kitesurfen, Strandsegeln, Kitebuggyfahren, Beach-Volleyball, Drachen steigen lassen und jedes Jahr findet im Sommer der Gegen-den-Wind-Triathlon statt. Wer da nur faul im Strandkorb liegen bleibt, bekommt wohl schnell ein schlechtes Gewissen. Wir sind jedenfalls ein bisschen an der Wasserkante lang gelaufen und haben Muscheln gesammelt. Irgendwann haben wir auch mal ganz kurz Pause in einem Strandkorb gemacht.
Apropos Strandkorb: ein paar Strandkörbe standen schon am Wasser und zwar auf auf Pfählen stehenden Plattformen. Im Sommer werden es dann ca. 1.400 Stück sein. Diese Pfahlbauten am Strand sind übrigens ebenfalls typisch für St. Peter-Ording. Der erste dieser Pfahlbauten wurde 1911 errichtet und nannte sich „Giftbude“. Nicht etwa weil dort giftige Substanzen aufbewahrt wurden, sondern weil es dort „wat gift“, also etwas gibt. Damals war das vornehmlich Cognac, also doch irgendwie „Gift“. Die erste Seebrücke entstand 1926.
Als wir dann irgendwann ordentlich durchgepustet und durchgefroren waren, sind wir wieder zurück marschiert. Am Anfang der Seebrücke befindet sich ein „Gosch“-Restaurant. Außer Alex war noch niemand von uns bei Gosch, also haben wir dort etwas gegessen, denn wir hatten jetzt ordentlich Hunger. Doch was für eine Enttäuschung. Bisher war uns gar nicht bewusst, dass es sich um einen Selbstbedienungsladen handelt. Getränke und Speisen gibt es an verschiedenen Stellen und so mussten wir zweimal anstehen. Das Essen war dann auch nichts Besonderes. Die Bratkartoffeln waren sogar ausnehmend schlecht, verbrannt und fettig, keine bzw. nur wenige ganze Scheiben und der Speck, na ja, der war nur so reingeschossen. Sehr schade. Wenn ich nicht so einen Hunger gehabt hätte, hätte ich das Essen zurückgehen lassen.
Langsam zog der Himmel jetzt immer mehr zu und es wurde richtig ungemütlich. Der folgende Tag sollte auch nicht schön werden. So sind wir also wieder nach Hause gefahren. Wäre die Wetterprognose besser gewesen, so wären wir nach Tönnig in die Jugendherberge gefahren und hätten versucht, dort zu übernachten. Die Jugendherberge in Tönning ist nur wenige Schritte vom Wasser entfernt. Diesmal sollte es aber nicht sein. Tönning ist übrigens auch sehr schön, aber das ist eine andere Geschichte…