Der Berg ruft… Auf dem Jenner

Gestern sind wir mal wieder richtig gewandert. Wir wollten auf den Jenner (1.874m), den wir bisher noch nicht kannten! Mit dem Auto sind wir zunächst bis zum Parkplatz Hinterbrand (fürs Navi: Scharitzkehlstraße) gefahren. Von dort sind es ca. 30 Minuten Fußweg bis zur Mittelstation der Jennerbahn

Wir haben drei One-way-Tickets gelöst, denn vom Gipfel wollten wir zu Fuß zurück wandern.

Wie immer war es heiß und sonnig. An diesem Tag hatten wir Temperaturen von 25-30°C. Die Fahrt mit der Gondel ist nur kurz, vielleicht 10 Minuten. Von ganz unten, vom Königssee braucht man ca. 20 Minuten.






Oben angekommen waren wir erstmal geschockt: hier herrscht richtiger Massentourismus. Wer es nicht zu Fuß nach oben schafft, der fährt mit der Jennerbahn. Jeder, der es schafft in die Gondel einzusteigen, kann nach oben. Man kommt dann direkt an der Berggaststätte Jennerbahn an. Von Ruhe keine Spur, es ist laut und voll.

Von dort sind es nochmal ca. 20 Minuten Fußmarsch bis zum Gipfel. Hier ist der Weg zum Teil steil und schmal, ganz oben dann sogar felsig. Auf halbem Weg gibt es noch einmal eine Aussichtskanzel. Und auch hier wieder: Ballerinas, Sandalen und sogar Flip Flop’s. Es ist ein Wunder, dass nicht viel mehr passiert.



Aber die Aussicht ist beeindruckend: man hat einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge, insbesondere den Watzmann und seine Familie. Und natürlich hat man auch einen tollen Blick auf den Königssee. Bis zu acht Schiffe haben wir auf dem See gezählt.

Aber wir wollten ja weiter, in diesem Trubel wollten wir keine Pause machen. Von würziger Bergluft war hier sowieso keine Spur. Es roch nach Schweiß, Sonnencreme und Pommes.

Wir sind zunächst einen kleinen Pfad gegangen, der direkt neben dem Weg zum Gipfel hinunterführte. Da wir uns aber überhaupt nicht sicher waren, ob dies der richtige Weg ist, haben wir nach ein paar 100 Metern eine ältere Dame gefragt, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Die kam auf diesem Weg nämlich gerade herauf. Wir waren natürlich auf dem falschen Weg. Die nette Dame erklärte uns auch gleich wie wir zum richtigen Weg kommen. Wir mussten nämlich in Richtung „Skiabfahrt“ gehen. Sie zeigte uns auch gleich, welche Hütte das Schneibsteinhaus ist. Also, alles wieder zurück – bergauf…

Das war der falsche Weg – alles wieder zurück.

Wir sind dann also neu gestartet, Richtung (Carl von) Stahlhaus. Wir wollten den Königsbachweg gehen. Dauer bis Mittelstation Jennerbahn ca. 2 1/2 Stunden. Mittlerweile schaffen wir es auch in den angegebenen Zeiten. Bei unseren ersten Wanderungen vor 4 Jahren musste man immer eine Stunde (oder mehr) dazu geben. Die Zeit ist natürlich die reine Gehzeit, ohne Pausen.

Der Weg ist schön breit angelegt und führt durch eine herrliche Landschaft. Alle paar Meter könnte man ein neues Foto machen, aber dann kämen wir ja nie an. Der Weg führt stetig bergab, teilweise ziemlich steil. Den Leuten in ihren Freizeitschuhen werden später schön die Füße weh tun. 

45 Minuten bis zum Mittagessen.
Da ganz oben waren wir mal…

Am Stahlhaus haben wir dann Rast gemacht und etwas gegessen und getrunken. Wir trinken neuerdings am liebsten den Johannisbeer-Spritzer – Johannisbeersaft mit Mineralwasser – erfrischend und nicht so süß. Der Service hier war ausgesprochen nett. Zwei Mädel kümmerten sich um das leibliche Wohl der Wanderer. Schnell und freundlich bekam man alles was das Herz begehrt. Das Stahlhaus liegt in Österreich, aber ein paar Meter weiter ist schon wieder Deutschland.

Österreich
Deutschland

Nach der Mittagspause geht es weiter Richtung Schneibsteinhaus. Es liegt nur wenige Minuten vom Stahlhaus entfernt, aber wir finden, der Ausblick am Stahlhaus war schöner. Auch im Schneibsteinhaus kann man etwas zu essen bekommen. Wir lassen das Haus links liegen und marschieren weiter Richtung Königstalalm. 

 
Die Landschaft verändert sich ständig. Schroffe Berge wechseln mit bewaldeten ab. Man blickt in urige  Täler, hört Wasser fließen ohne es zu sehen. An einer Stelle wurden einmal vor langer Zeit drei Menschen vom Blitz erschlagen, eine Tafel erinnert an sie. Immer mal wieder trifft man auf andere Wanderer, aber oft ist man auch alleine und hier ist es dann auch richtig ruhig.


Den Abzweiger zur Königstalalm nehmen wir nicht, Alex mag nicht mehr. Wir hätten dann auch eine halbe Stunde länger laufen müssen – in eine Richtung. Wie es aussah, hätten wir danach den selben Weg wieder zurück gehen müssen. Auch die Königsbachalm lassen wir links liegen. Ich hätte gerne nochmal pausiert, aber Alex treibt uns unermüdlich an. Er will ins Kino. 

Es geht jetzt auch manchmal etwas bergauf. Das ist fast eine Erholung nach den teilweise doch recht steilen und rutschigen Abstiegen. 


Nach ca. 5 1/2 Stunden sind wir wieder an unserem Auto. Also das ist die Zeit von Auto zu Auto! Die Beine haben jetzt auch wirklich genug. Wir sind verbrannt, denn die Sonne schien oben doch recht unerbittlich und Schatten war selten.

Wieder an der Jennerbahn…


Im Hotel haben wir nur kurz geduscht und uns umgezogen, dann ging es weiter ins Cineplexx Kino nach Salzburg. Wir wollten eigentlich „Taffe Mädels“ sehen, aber der ist in Österreich erst ab 14 Jahren und selbst mit den Eltern durfte Alex da nicht rein. Wir haben uns dann für „Die Unfassbaren“ entschieden. Wer auf Zauberei und Magier steht (David Copperfield und so), der ist hier gut aufgehoben. Es gibt zwar ein paar Ungereimtheiten, aber der Film ist spannend und lustig mit einem überraschenden Ende. Man darf aber nicht enttäuscht sein, denn es werden auch ein paar Zaubertricks enttarnt.

Auch noch nach 22 Uhr waren es 24°C…



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