Durch das Lattengebirge und ein Unfall…

Eine Fahrt auf den Predigtstuhl stand auf unserer Liste eigentlich ganz oben. Wegen Reparatur- oder Wartungsarbeiten fuhr die Bahn aber einige Tage nicht. Am Samstag war das Wetter gut und die Bahn fuhr – also rauf!

Matthias wollte eigentlich das Lattengebirge überqueren und die Steinerne Agnes sehen. Wir waren jedoch der Meinung, dass das eine zu lange Tour wäre. Wir entschlossen uns daher zur „Vier-Gipfel-Tour“: Predigtstuhl (1.613m), Hochschlegel (1.688m), Karkopf (1.738m) und Dreisesselberg (1.680m). Gott sei Dank mussten wir ja nicht zu Fuß nach oben. Die meiste Arbeit hatte daher die Seilbahn, wir wanderten dann auf dem Plateau des Lattengebirges die Gipfel ab. Es geht mal bergauf und mal bergab, mal anstrengend und mal gemütlich.

Zunächst haben wir erstmal das neue Restaurant besichtigt. Zum Essen hatten wir keine Zeit. Es ist alles ganz toll geworden, besonders die Aussichtsterrasse hatte es mit angetan. Leider kann man noch nicht auf den Balkon, der muss wohl noch Instand gesetzt werden, aber die Aussicht ist unbeschreiblich schön und ich finde es herrlich, dass die alte Einrichtung wohl größtenteils erhalten geblieben ist.

Danach haben wir die Predigtstuhl-Aussichtstour gemacht. Man hat da einige herrliche Ausblicke auf Bad Reichenhall und kann bis Salzburg schauen. Die Schlegelmulde haben wir erstmal links liegen gelassen, das Essen dort sollte die Belohnung für die Tour werden. Nächster Gipfel war dann der Hochschlegel.

Auf dem Weg dahin wurde ich übermütig und bin  – wie in den vergangenen Jahren – recht schnell mit meinen Wanderstöcken umher gesprungen. Bei einer Passage auf der es abwärts ging habe ich mich gerade auf die Stöcke gestützt und bin abwärts gesprungen, da ist es passiert: der linke Stock gab nach und schob sich zusammen. Damit hatte ich natürlich nicht gerechnet. In meiner Panik verlagerte ich mein Gewicht nacht rechts, ich wollte ja auch nicht mit dem gerade verheilten linken Fuß umknicken. So knickte ich also mit dem rechten Fuß um, verlor den Halt und stürzte nach vorne, der Rucksack tat ein übriges. Auf Händen und Knien landete ich recht unsanft auf dem Boden. Aber ich bin immerhin nicht abgestürzt!

Sascha drehte sich kurz um und wollte einfach weiter gehen. Aber ich brauchte seine Hilfe zum Aufstehen. Mein rechter Fuß fühlte sich ganz merkwürdig  an und ich hatte Angst ihn zu belasten. Ich habe dann erstmal meine Stöcke inspiziert, die Schrauben waren nicht richtig fest gezogen. Darauf hätte ich achten müssen. Selber Schuld. Meine Hose war heil und an der rechten Hand hatte ich eine leicht blutende Schürfwunde. Nachdem ich mich ein wenig gefasst und meine Stöcke arretiert hatte, ging es auch schon weiter, drei Gipfel lagen ja noch vor uns.

Hier erstmal die Fotos.

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Auf dem Rückweg merkte ich dann wieder meine Beine, die Knie brannten und mein rechter Knöchel tat ordentlich weg. Ein Blick auf die Knie zeigte mir, dass sie ordentlich  blau und geschwollen waren. Meinen Knöchel wollte ich da lieber gar nicht sehen. Die letzten Meter zur Schlegelmulde wurden immer anstrengender. Ich war so erleichtert, endlich da zu sein, dass ich ganz vergessen habe, dass der Weg zur Seilbahnstation ja noch einmal 15-20 Minuten dauert.

Erst mal haben wir gegessen und getrunken, dass hatten wir uns echt verdient. Inzwischen zogen dicke Wolken auf und es wurde merklich kühler. Bevor es zu regnen anfing haben wir uns schon wieder auf den Weg zur Seilbahn gemacht.

Wir waren aber nicht die Einzigen, die wieder nach unten wollten. Die Menschen standen bis nach draußen und ich konnte mich jetzt kaum noch auf den Beinen halten. Ich bin dann einfach nach drinnen gegangen und habe mich dort auf die Bank gesetzt, bis wir fast dran waren. Wir mussten bestimmt 30 Minuten warten. Ich wollte nur noch ins Bett. So ein Mist, dabei waren wir doch mit Anton und seiner Familie verabredet. Erst hatte ich vor, die Zähne zusammen zu beissen und doch dorthin zu fahren, aber die Schmerzen wurden immer schlimmer.

Wir sind dann doch ins Krankenhaus gefahren, sicher ist sicher. Herr Unterrainer ist vor uns her gefahren, damit wir schnell hin finden. Wir haben ca. 2 Stunden dort verbracht, es wurde alles geröngt und am Ende wurde das linke Knie mit einer Schiene ruhig gestellt.

Nix gebrochen, beide Knie geprellt, linkes OSG verstaucht. Eventuell ist noch irgendwas mit dem Meniskus im linken Knie, aber das kläre ich in Hamburg. Mit Kühlpack, Schmerzmittel und Beinschiene wurde es eine unruhige Nacht.

 

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