Das Albertinen-Krankenhaus in Hamburg

Am 9. Januar 2015 hatte ich Gelegenheit, das Albertinen-Krankenhaus kennenzulernen, da wurde ich nämlich am Meniskus (Knie) operiert. Das Krankenhaus befindet sich in der Süntelstraße 11a im Stadtteil Schnelsen. Die Parkplatzsituation ist derzeit – na sagen wir mal – nicht so gut.

Das Albertinen-Krankenhaus gehört zum evangelisch-freikirchlichen Albertinen-Diakoniewerk e.V., welches 1907 von der baptistischen Oberin Albertine Assor gegründet wurde. Die Albertinen-Stiftung fördert die Arbeit des Albertinen Diakoniewerks und unterstützt humanitäre und soziale Projekte.

Auf der Seite des Krankenhauses findet sich ein kurzer geschichtlicher Abriss mit einem kleinen Foto der Gründerin Albertine Assor.

Albertine Assor entstammt einer baptistischen Pastorenfamilie. Sie wurde am 22. März 1863 in Zinten in Ostpreußen geboren. Sie machte eine Schneiderlehre und erwarb sich auch Kenntnisse im kaufmännischen Bereich. Ob sie jemals als Schneiderin gearbeitet hat, kann ich nicht sagen. Man kann jedoch nachlesen, dass Albertine offenbar einige Zeit als Stadtmissionarin tätig war und 1891 nach Berlin berufen wurde. Ab 1894 leitete sie dann ein Mädchenheim in Bochum, kehrte ein Jahr später nach Berlin zurück, um dann ab 1902 in Altona im Diakonissenhaus Tabea tätig zu sein. Hier wurde sie bald zur Oberin ernannt. Nachdem es Konflikte mit den Tabea-Diakonissen gegeben hatte, trat Albertine Assor mit acht weiteren Schwestern aus der Diakonissengemeinschaft aus und gründete mit diesen 1907 die Diakoniegemeinschaft Siloah. Vollständig muss es heißen: Siloah, Vereinigung gläubig getaufter Schwestern zur Ausübung christlicher Liebestätigkeit in der Krankenpflege und in andern Werken der Nächstenliebe. Vor die Wahl gestellt, in einem offenen Schwesternheim oder in einem von Ordensregeln bestimmten Diakonissenmutterhaus zu leben, entschieden sich ihre Mitstreiterinnen für das Leben als Diakonisse.

Die Gemeinschaft wuchs schnell an. 1918 waren es bereits 60 Schwestern, die mehrere Projekte betreuten. Jetzt lebte die Gemeinschaft in der Tornquiststraße in Eimsbüttel. 1925 wurde Albertine Assor Oberin von Siloah, und 1927 wurde Siloah Träger des ersten baptistischen Krankenhauses. Nachdem Albertine 1941 pensioniert wurde, wurde das Krankenhaus in Albertinenhaus und später in Albertinen-Krankenhaus umbenannt. Zum einen zu Ehren von Albertine Assor, zum anderen aber auch auf Druck der Nationalsozialisten.

Albertine Assor starb am 22. Februar 1953 in Hamburg. Aber ihr Werk wuchs weiter. Heute ist das Albertinen-Diakoniewerk der größte diakonische Krankenhausträger in Hamburg. Es betreibt zwei Krankenhäuser und diverse Einrichtungen, die der Alten- und Gesundheitspflege dienen. Im Einzelnen sind dies:

  • das Albertinen-Krankenhaus
  • das Albertinen-Haus – Zentrum für Geriatrie und Gerontologie in Hamburg-Schnelsen
  • das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZPG) in Hamburg-Eimsbüttel
  • das Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus
  • die Residenz am Wiesenkamp
  • das Feierabendhaus sowie
  • das Diakonie-Hospiz Volksdorf in Hamburg-Volksdorf.

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Der Neubau wurde erst im vergangenen Jahr eingeweiht. Alles schön hell und luftig. Die Übergänge zum Altbau sind aber noch nicht alle fertig…

 

 

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