Am Samstag, den 14.02.2015 waren mein Mann und ich ein bisschen in Hamburg unterwegs. Zum Valentinstag haben wir uns einen Tag nur für uns gegönnt, denn unser Kind war zum Geburtstag und wurde von einer anderen Mutter abgeholt, so hatten wir gaaanz viel Zeit für uns.
Zuerst waren wir in Eppendorf, denn ich wollte schon lange mal wieder in der Gegend um den Lehmweg herum durch ein paar Geschäfte bummeln gehen. Gestartet sind wir direkt vor der Ida Ehre Schule (früher Jahnschule) im Lehmweg. Der Hauptteil der Schule befindet sich in der Bogenstraße, im Lehmweg befindet sich das Oberstufenhaus für die Jahrgänge 11-13.
Wir sind ein kurzes Stück am Isebekkanal entlang gegangen und haben das herrliche Wetter genossen.
Dann haben wir unseren Schaufensterbummel in der Hegestraße begonnen. Doch schon bald haben wir bemerkt, dass wir keine Profishopper sind. Die Durchgänge zu den Hinterhöfen haben uns viel mehr interessiert als die Läden. Wir sind auch immer wieder stehen geblieben, um die wunderschönen alten Häuser anzuschauen. Wenn man genau hin sieht, entdeckt man wunderschöne Details.
Obwohl wir nur eine kleine Runde gedreht haben (Lehmweg, Hegestraße, Löwenstraße, Lehmweg), haben wir ziemlich lange gebraucht. In einem Laden waren wir besonders lange. Der Laden ist im Lehmweg 53 und heißt „Haushaltsstübchen“.
Dort kann man allerlei Haushaltsgegenstände kaufen: Thermoskannen, Pfannen, Töpfe, Korkenzieher, Saftpressen, Messer, Kaffeefilter und und und. Der Laden ist ziemlich chaotisch und wenn man etwas Bestimmtes sucht, sollte man am besten den Inhaber fragen, denn der kennt sich dort perfekt aus. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Wir waren eigentlich nur rein gegangen, weil wir im Schaufenster eine wunderschön altmodisch moderne Kaffeemühle gesehen haben. Erinnerungen an unsere Kindheit wurden wach. Wir beide hatten entweder bei Oma oder Tante als Kinder noch mit einem ähnlichen Modell Kaffee gemahlen. Dass es so etwas noch gibt! Da kein Preis dran stand, sind wir rein. Günstig war sie nicht, aber auch nicht sooo teuer, dass wir gleich umgefallen sind. Schließlich war ja Valentinstag! Statt Blumen gab es also eine Kaffeemühle.
Wir haben dann noch ein paar nützliche Sachen gefunden und gekauft. Der Inhaber hat offenbar in diesem Laden gelernt und ihn dann irgendwann übernommen. Inklusive der alten Registrierkasse, die allerdings nur noch Deko ist. Selbstverständlich kann man hier mit Karte bezahlen.
Nebenbei haben wir dann noch erfahren, dass der Lehmweg seinen Namen nicht ohne Grund trägt: fängt man nämlich an zu graben, trifft man schon nach kurzer Zeit auf eine dicke Schicht Lehm. Dies hat der Ladeninhaber bei einem Wasserschaden herausgefunden, als im Laden der Fußboden aufgegraben wurde.
Es gibt eine Menge schöne kleine Läden und man bekommt hier Sachen, die es nicht überall gibt. Allerdings sind auch die Preise – der Wohnlage entsprechend – häufig recht hoch. Wir haben einige Braut- und Abendmoden gesehen, Schuhe, diverse Einrichtungs- und Designläden, Friseure und einige Restaurants (keines hatte geöffnet!). Was wir nicht gesehen haben war ein Bäcker. Die sind wohl alle bei uns am Erdkampsweg.
Wir hatten uns nun aber einen Kaffee verdient und den wollten wir eigentlich in der Speicherstadt trinken. Neben dem Miniaturwunderland gibt es eine Kaffeerösterei, in der man nicht nur Kaffee trinken, sondern auch zuschauen kann, wie er geröstet wird. Außerdem kann man dort auch mal teure Kaffeesorten probieren, die man sonst (fast) nirgendwo bekommt.
Aber das Wetter war ja super schön und so waren wir nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind in die Speicherstadt zu gehen. Alles war voller Menschen und in der Kaffeerösterei war es so voll, dass ich nur ein wenig fotografiert habe und dann sind wir weiter marschiert.
Auf in die Hafencity. Zunächst sind wir mal bei Harrys Hafenbasar vorbei geschlendert. Der Basar ist aber derzeit nicht geöffnet. Laut Homepage wird zurzeit Winterpause gemacht. Ich hoffe nur, die Pause währt nicht ewig. Auf der „Seuten Deern“ stöckelte gerade eine Braut herum und beim Anblick der gedeckten Tische dort, meldete sich unsere Magen. Langsam bekamen wir Hunger. So landeten wir schließlich im „hafenhunger“, am Sandtorpark direkt neben den Magelan-Terrassen.
Es ist modern rustikal eingerichtet. Die Karte ist übersichtlich (das meine ich nicht negativ) und die Küche offen. Obwohl im Service drei Personen rumwuselten und der Laden nicht einmal halb voll war, dauerte alles ziemlich lang und man hatte den Eindruck, dass ein bisschen die Routine fehlt. Alle waren sehr nett, aber was nutzt das, wenn man so lange auf den Zucker zum Cappuccino warten muss, dass dieser kalt ist…? Wieso muss der erst gesucht werden?? Ich habe so lange im Service gearbeitet, dass ich weiß, Zucker, Süßstoff und Milch stehen schon auf dem Tisch bevor der Kaffee kommt oder kommen mindestens gleichzeitig. Es ist auch blöd, wenn die Leute aus dem Service sich unterhalten und so die Gäste nicht bemerken. Das klingt jetzt unglaublich zickig, aber im Großen und Ganzen hat es uns gut gefallen. Die Burger die wir bestellt hatten waren wirklich prima.
Wir waren so satt, dass wir froh waren, noch bis zum Cremon laufen zu müssen, denn dort stand unser Auto. Langsam ging auch die Sonne unter und es wurde kühler.
Kaum zu Hause kam auch schon unser Kind nach Hause. Timing ist eben alles…
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