Auf dem Bahnsteig der Linie U1, Haltestelle Jungfernstieg steht ein Eichenpfahl. Genauer gesagt: eine Bildsäule. Auf ihr befinden sich sieben Frauenfiguren. Ihr könnt gerne nachzählen. Als Kind war ich oft mit meinen Großeltern dort, nämlich jedes Mal, wenn wir am Jungfernstieg waren. Besonders spannend fand ich damals aber auch, dass dort eines Bauarbeiters gedacht wird, der beim Bau der Haltestelle ums Leben gekommen ist. Ich dachte nämlich, der wäre dort auch begraben…
Dieser Eichenpfahl wurde zusammen mit anderen, 1932, beim Bau der Haltestelle Jungfernstieg genau an der Stelle freigelegt, an der er heut steht. Es handelt sich dabei um einen Rammpfahl eines 1250 erbauten Stauwehrs, des Alstermühlendammes.
Zurück zur Bildsäule: Die sieben Jungfern wurden 1936 von Professor Richard Luksch in den Pfahl „geschnitzt“. Der Bildhauer schenkte dann die Säule der Stadt Hamburg. Vorbild für diese Gestaltung war das Gedicht von den Sieben Jungfern von Hermann Claudius. Das ist nicht der mit „Der Mond ist aufgegangen“, das war sein Ur-Großvater Matthias Claudius. Das Gedicht von Hermann Claudius befindet sich auf einer Bronzetafel in der Nähe des Pfahls. Es ist auf Plattdeutsch und Hochdeutsch abgebildet. Auf einen Fotos kann man es auch lesen.
Die Idee zu diesem Beitrag bekam ich übrigens, weil ich mehrfach von Kindergruppen nach dem Standort dieses Pfahls gefragt wurde, wenn ich am Jungfernstieg war. Offenbar ist es eine der Quizfragen bei der HVV-Rallye. Deswegen sind die Fotos auch so wie sie sind. Der Pfahl war nämlich stets umlagert von einer Horde Kinder…
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